Durch das neue Cannabisgesetz ergeben sich viele Änderungen für den privaten Konsum. Gilt das auch für medizinisches Cannabis?
Haben auch Sie Probleme, morgens „in die Gänge“ zu kommen, weil sich Ihre Gelenke steif und schmerzhaft anfühlen? Möglicherweise leiden auch Sie an der Stoffwechselkrankheit Gicht. Sie führt dazu, dass zu große Mengen Harnstoff im Blut vorliegen und nicht mehr abgebaut werden können.
Der Auslöser: Harnstoff
Als Abbauprodukt bestimmter Eiweißbausteine, sogenannter Purine, entsteht im Körper Harnstoff. Überwiegend wird der Harnstoff über die Niere ausgeschieden. Befindet sich jedoch zu viel Harnstoff im Körper, kommt die Niere an ihre Kapazitätsgrenze. Dann kristallisiert Harnstoff aus und lagert sich vor allem in nicht gut durchbluteten Gelenken ab. Das sind häufig die kleinen Gelenke der Zehen oder der Finger. Die Ablagerungen können in den Gelenken zu Entzündungen führen. Dies geht mit starken Schmerzen, Schwellungen und Bewegungsstarre einher. Gerade morgens fühlen sich die Gelenke sehr schmerzhaft und steif an.
Ursachen
Gicht ist eine Wohlstandskrankheit, denn sie tritt in den Industrieländern viel häufiger auf als in Entwicklungsländern. Eine Ernährungsweise mit viel Fleisch, Käse, Meeresfrüchten, Fruktose und Alkohol (v.a. Bier) in Kombination mit zu wenig Bewegung sind häufig Auslöser dieser Erkrankung. In einzelnen Fällen kann eine Gicht aber auch durch einen genetisch veränderten Purinstoffwechsel, Mangelernährung oder eine Erkrankung der Niere ausgelöst werden. Auch Diabetes oder bestimmte Medikamente können zu Gicht führen.
Was können Sie selber bei Gicht tun?
Die gute Nachricht ist: sehr wahrscheinlich können Sie aktiv etwas dafür tun, Ihre Symptome zu verbessern sowie das Voranschreiten der Krankheit aufzuhalten. Allerdings ist dafür eine Umstellung Ihrer Lebens- und Ernährungsweise nötig. Wird bei Ihnen ein zu hoher Harnsäurespiegel festgestellt, sollte zuerst die Ernährung umgestellt werden und sportliche Aktivitäten in den Alltag eingebaut werden. Sie sollten möglichst wenig Fleisch, Wurstwaren und Käse zu sich nehmen. Auch auf Alkohol und Meeresfrüchte sollte weitestgehend verzichtet werden. Fruktosehaltige Lebensmittel (z.B Trockenfrüchte, Fruchtsäfte) sollten ebenfalls nur selten genossen werden. Ihre Ernährung sollte möglichst pflanzenbasiert sein: viel Gemüse und Vollkornprodukte sowie fruktosearmes Obst (z.B. Zitrusfrüchte, Pflaumen und Pfirsiche). Auch fettreduzierte Milchprodukte, Kaffee und reichlich Mineralwasser dürfen auf dem Speiseplan stehen.
Welche Medikamente gegen Gicht gibt es?
Reichen diese Maßnahmen allein nicht aus, wird der Arzt ihnen harnsäuresenkende Medikamente verordnen. Das am häufigsten verordnete Gichtmedikament ist das Allopurinol. Es hemmt den Abbau der Purine, sodass diese nicht mehr in Harnstoff umgewandelt werden, sondern als eine Vorstufe ausgeschieden werden. Es gibt darüber hinaus noch weitere Medikamente, die die Harnsäurerückgewinnung in der Niere hemmen und so den Harnsäurespiegel senken. Dazu gehören Benzbromaron und Probenecid.
In einem akuten Gichtanfall helfen bestimmte Schmerzmittel, die gleichzeitig auch eine entzündungshemmende Komponente haben. Dazu gehören zum Beispiel Ibuprofen, Diclofenac oder auch Indometacin. Es kann auch Colchicin verordnet werden. Das Colchicin verhindert die Aktivierung von bestimmten Immunzellen, die sonst die Entzündung im Gelenk noch verstärken würden.
Sprechen Sie uns an…
Sollten Sie das Gefühl haben, von einer Gichterkrankung betroffen zu sein oder aufgrund Ihrer Ernährungsvorlieben ein erhöhtes Risiko zu haben, zögern Sie nicht uns anzusprechen – wir beraten Sie gern!
Ihr Team der Staggenborg Apotheke im E-Center A23
Jan Henning Staggenborg,